Parrot MinidronesFliegende, springende Krabbel-Roboter für Zuhause
25.6.2014 • Technik & Wissen – Text: Thaddeus HerrmannParrots A.R. Drone ist der Quasi-Standard, wenn man sich ein Überwachungsfluggerät zulegen will. Die beiden neuen Drohnen, der Rolling Spider und der Jumping Sumo können zwar auch hoch hinaus, suchen aber eher Anschluss im heimischen Wohnzimmer. Gestern wurden die beiden Bots in Berlin vorgestellt.
Er sieht ein bisschen aus wie ein Rollstuhl für kriegsversehrte Mäuse, die auf Düsenantrieb stehen. Der Rolling Spider von Parrot ist eines von zwei neuen „vernetzten Spielzeugen“, mit denen das Unternehmen die Hightech-Kids erreichen will. Die „rollende Spinne“ kurvt ausgesprochen gerne über den Fußboden, hat aber auch keine Probleme damit, die Wand buchstäblich hochzugehen oder an der Decke zu tänzeln. Die Mischung aus Rädern und Propellern macht das möglich. Erstere lassen sich natürlich abnehmen. Dann fliegen 55 Gramm Kunststoff und Technik wie von der Tarantel gestochen durch die Gegend. Saltos, scharfe Drehungen: alles kein Problem für den Spider.
Dabei ist das neue Fluggerät, das zwischen sieben und acht Minuten in der Luft bleiben kann, bevor es wieder an die Steckdose muss, deutlich smarter geworden. Sensoren überwachen kontinuierlich den Status. Wirft man den Spider in die Luft, wird das sofort registriert und die Drohne balanciert sich eigenständig aus, wirft die Propeller an und bleibt in der Luft. Während aller Manöver kann der Rolling Spider natürlich auch Bilder machen. Gesteuert wird über Smartphone oder Tablet: Die neue App gibt es für iOS und Android, Windows und Windows Phone folgen im September.
##Wenn dich ein Sumo anspringt
Das zweite Mitglied der neuen Minidrones-Familie kann nicht fliegen. Traurig scheint der kleine Jumping Sumo darüber allerdings nicht, eher im Gegenteil. Der bullige Raser pest wie ein Rennfahrer über den Fußboden. Und wenn sich ihm ein Hindernis in den Weg stellt, wird dies entweder entschieden umkurvt oder aber Mr. Sumo bäumt sich auf und macht einen mächtigen Satz nach vorne bzw. oben. Bis zu 80 Zentimeter kann der Sumo springen, auch wie ein Segway durch die Gegend spazieren, anspruchsvolle Zickzack-Kurse fahren und sich schneller drehen, als man gucken kann. Natürlich verliebt man sich sofort in diesen schnittigen Kollegen, ein wenig Angst flößt er einem aber auch ein. Im Unterschied zum Spider, der mit Bluetooth funktioniert, wird der Sumo über WiFi angesteuert. Der Grund dafür: Die Steuerung auf dem Smartphone funktioniert aus der POV-Perspektive. Was der Sumo durch seine Kamera sieht, sieht man als Kapitän selbst. So lassen sich auch in der App bestimmte Bewegungsabläufe programmieren und dann einfach abspielen. Wenn man dem Dickerchen einfach mal nur zuschauen möchte.
Die beiden neuen besten Freunde der Technikspielzeug-Auskenner kommen im Juli in den Handel. Der Rolling Spider kostet 100 Euro, der Jumping Sumo 160 Euro.