Crème Organization, das Label des Holländers Jeroen Van Der Star, ist seit der Gründung 2001 so etwas wie das beherzt bollernde Wochenendhäuschen des Techno. Ein malerisch-futuristisches Refugium, auf dessen Weiden keine Kühe grasen, sondern 808en und 909en auf der Sonnenbank liegen und unveröffentlichte Kurzgeschichten von Philip K. Dick über die Sync-Buchse gierig aufsaugen. Legowelt, Aux 88, Rude 66, Basic Sould Unit, J.T.C., Willie Burns und D’Marc Cantu haben hier unter anderem veröffentlicht. Van Der Star wacht als DJ TLR über das Wohlbefinden aller Beteiligten.

TLR ist DJ. Zwar nicht nur DJ – seine Diskografie zeigt ein paar Releases –, aber an den Plattenspielern fühlt er sich dann doch am wohlsten. Eine heutzutage so ungewöhnliche wie sympathische Ausnahmeerscheinung, die sich auszahlt: Das zeigt dieser Mix für Vincentradio aus Japan. Hier rollen die Breakbeats, hier blubbert die 303, hier kniebeugt der Bass und die Chords klingen, als wären sie in der Packard Plant gerade erst frisch eingeschweißt worden. Dieser Mix gehört erst in jede Stunde Musikunterricht und dann jeden DJ-Workshop. Weil Techno eben mehr ist als Techno. Dass das schon immer so war, muss man sich jeden Tag aufs Neue vergegenwärtigen. Das gilt heute mehr denn je.