Von „good old Times“ kann man im Bezug auf Windows ja wirklich nicht sprechen. Hätten meine Eltern ihren PC mit Microsoft Windows 95 noch, ich bin mir sicher, er würde immer noch nach der fehlenden dll-Datei suchen. Ein Netzkunst-Projekt holt die schlimmsten Ausprägungen der Windows-Hölle zurück in die Gegenwart und zum Rumspielen in den Browser.
Windows 93 hat es offiziell nie gegeben und das ist wahrscheinlich auch besser so - zumindest, wenn es so ausgesehen und funktioniert hätte, wie die Macher von windows93.net sich das vorstellen. Nachdem die Startmelodie der ersten Playstation (?!) ausgeklungen ist, hat man den hässlichsten Farbverlauf der Welt vor der Nase. Auf dem Desktop gibt’s ein Sammelsurium aus Programmen, die sich auch ausführen lassen, wobei fast jeder Klick eine neue böse Erinnerung an die 90er-Windows-Jahre hervorruft: Es gibt diese kleinen unscheinbaren Programme, die eine Fehlermeldung öffnen, beim Klick aufs „X“ zwei weitere, dann drei. Das hat schon damals auf den ersten LAN-Partys für Spaß auf der einen und Ausraster auf der anderen Seite gesorgt. Windows 93 lässt einen schreiben, malen und kleine Spielchen spielen. Die Oberfläche wurde mit Liebe zum Detail gestaltet - auch wenn sie zunächst nicht danach aussieht - und es gibt eine Fülle von Funktionen zu entdecken. Vor allem aber funktioniert die Hälfte davon nicht oder man weiß zumindest nicht wie. Genau wie damals eben.
